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Häufig in Thailand vorkommende Schlangen

Häufig in Thailand vorkommende Schlangen

Diese Liste soll dem Laien die Suche nach seiner soeben gefundenen Schlange erleichtern und stellt nur eine gezielte Zusammenfassung des Schlangenteils dar.

Python reticulatus (Netzpython)
Foto: J. Bulian

Verbreitung Python reticulatusMalayopython (Python) reticulatus (Netzpython)
Thai:
(ngu lüam)

Länge: evtl. 10m und mehr

Eines der größten Exemplare wurde in der Januarausgabe der Zeitschrift „Das Tier“ abgebildet. Die Schlange wurde in Thailand gefangen und soll nach Angaben in der Zeitschrift eine Körperlänge von 12,2 Metern bei einem Gewicht von 220 kg gehabt haben. Diese Schlange wurde an einen Schlangenpark in Japan verkauft. Die Angaben zur Länge und zum Gewicht sind jedoch sicherlich nicht zutreffend und stark übertrieben. Dass diese Schlange jedoch wirklich groß werden kann, beweist die hier bei Siam-Info abgebildete Python. Das Tier ist jetzt 7 Jahre alt (Oktober 2007) und hat bereits eine Länge von 6,5 Metern erreicht.

Verbreitung/Verhalten/Lebensraum: Ursprünglich ist der Netzpython ein Bewohner von Flachlandwäldern. Er bevorzugt die Nähe von Wasser und ist dämmerung- und nachtaktiv. Der Netzpython ist ein ausgezeichneter Schwimmer und vermag auch weite Strecken im Meer zurückzulegen. So waren zum Beispiel Netzpythons die ersten Reptilien die 1888 nach dem Ausbruch des Vulkans Krakatau die Insel von Sumatra oder Java aus wieder besiedelten.

Gefahr: Die Schlangen sind äußerst reizbar und beißen bei der geringsten Störung zu. Ein Exemplar von 4 Metern stellt für einen Menschen, obwohl ungiftig, durch seine Muskelkraft bereits eine Gefährdung dar.

Foto: J. Bulian

Python bivittatus bivittatus (Dunkler Tiger Python)
Thai:
(ngu larm)

Länge: bis zu 7m

Die meisten Exemplare bleiben jedoch kleiner. Das wohl längste Exemplar wurde von Mr. Siah, dem Besitzer eines Privatzoos in Bangkok gehalten und hatte eine Gesamtlänge von 8,8 m.

Verbreitung: Von Nordthailand bis zum Isthmus von Kra.

Lebensraum/Verhalten: Der dunkle Tigerpython ist ein Bewohner von Graslandschaften mit Baumbestand und lichten Wäldern. Oft am Rande von Hügeln und Bergen. Es wurden aber auch Tiere in der Innenstadt von Bangkok gefunden, jedoch bei weitem nicht so häufig wie Python reticulatus. Die Schlangen sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie verzehren Warmblüter bis zur Größe von Schäferhunden. Wie alle Pythons legt auch der dunkle Tigerpython Eier, die er bebrütet. Die für die Inkubation der Eier benötigte Temperatur von 31° erzielen die Schlangen durch Muskelkontraktion. Insgesamt können bis zu 100 Eiern gelegt werden. Das größte Gelege beinhaltete 107 Eier.Die Jungschlangen schlüpfen nach etwa 58 Tagen.

Gefahr: Der Tigerpython ist eine eher friedfertige Schlange und neigt nicht zum Beißen. Aufgrund seiner Größe besteht jedoch immer eine potenzielle Gefahr.
Ahaetulla prasina (Grüner Baumschnüffler)
Foto: J. Bulian

Verbreitung Ahaetulla prasina (Grüner Baumschnüffler)Ahaetulla prasina (Grüner Baumschnüffler)
Thai:
(ngu kieo hua ching chok pa)

Länge: bis zu 190 cm

Verbreitung: Diese Unterart ist in ganz Thailand verbreitet.

Lebensraum/Verhalten: Die tagaktiven Schlangen bewohnen Bäume und Büsche von landwirtschaftlich genutzten Flächen und Wäldern. Sie liegen hierbei in losen Schlingen auf den Ästen. Nachts schlafen die Tiere in der gleichen Position in Büschen und Bäumen. Hierbei liegen sie meistens auf den äußeren Zweigen der Büsche und Bäume. Sie ernähren sich von Fröschen, Echsen und Vögeln. Nagetiere werden von den Schlangen im Regelfall nicht angenommen. Ahaetulla prasina hat in Thailand pro Jahr 2 Paarungszeiten. Die Hauptpaarungszeit liegt zwischen Ende April und Anfang Juli. Es können jedoch auch Paarungen zwischen Dezember und Januar stattfinden. Die Trächtigkeit dauert ca. 6 Monate. Die Weibchen werfen danach zwischen 4 und 10 Jungtiere, die bei der Geburt eine Länge zwischen 420 und 510 mm aufweisen.

Gefahr: Obwohl es sich hierbei um eine Trugnatter handelt (gefurchte Giftzähne im hinteren Kieferbereich), besteht keine Gefahr für den Menschen. Das Gift muss durch kauende Bewegungen in die Bisswunde einmassiert werden, um wirken zu können. Selbst bei kleineren Echsen, benötigt das Gift etwa 15 Minuten um Wirkung zu zeigen. Bei Erregung spreizen die Tiere die Nackenregion, um größer zu erscheinen. Dabei ist die Bänderung der Zwischenhaut gut zu sehen. Außerdem wird die Zunge vorgestreckt und verbleibt mehrere Sekunden in dieser Stellung. Neben den rein grünen Tieren kommen insbesondere bei jüngeren Exemplaren auch gelb oder bräunlich gefärbte Tiere vor.
Chrysopelea ornata ornatissima
Foto: J. Bulian

Verbreitung Chrysopelea ornata ornatissima (Grüne Schmuckbaumnatter)Chrysopelea ornata ornatissima (Grüne Schmuckbaumnatter)
Thai:
(ngu kieo lai dok mak)

Länge: bis 140 cm

Verbreitung: Die Grüne Schmuckbaumnatter ist über ganz Thailand verbreitet.

Lebensraum/Verhalten: Chrysopelea ornata ornattissima ist eine recht anpassungsfähige Schlange. Sie ist sowohl in Wäldern als auch in Plantagen, Gärten und Häusern anzutreffen. Man findet sie sogar auch regelmäßig in der Innenstadt von Bangkok und Pattaya. Da sie sich sowohl von Nagern als auch von Geckos und anderen Echsen ernährt, ist sie auch recht häufig an und in Häusern zu finden. Die tagaktiven Schlangen können sehr gut klettern und sind extrem schnell.

Gefahr: Bei Gefahr, sofern sie nicht fliehen können, beißen sie sofort zu. Die Gattung Chrysopelea gehört zu den Trugnattern. Das Gift ist jedoch derart schwach, dass es beim Menschen keinerlei Wirkung zeigt.
Coelognatus radiatus
Foto: J. Bulian

Verbreitung Coelognatus radiatus (Strahlennatter)Coelognatus radiatus (Strahlennatter)
Thai:
(ngu tang maprao lai keet)

Länge: Bis zu 230 cm. Im Regelfall erreichen die Schlangen jedoch nur eine länge zwischen 150 und 180 cm.

Verbreitung: Die Strahlennatter ist in ganz Thailand verbreitet.

Lebensraum/Verhalten: Coelognathus radiatus besiedelt die unterschiedlichsten Lebensräume bis zu einer Höhe von 1500 Metern. Sie ist sowohl in Waldregionen als auch Kulturlandschaften, Dörfern und Städten anzutreffen. Die bodenbewohnenden Schlangen sind überwiegend tagaktiv aber teilweise auch in der Dämmerung und nachts unterwegs. Bei Gefahr flüchten die schnellen Schlangen. In die Enge getrieben, zeigen sie ein typisches Abwehrverhalten, indem sie den Vorderkörper doppel-S-förmig aufrichten und nach dem Gegner schnappen. Wenn damit kein Erfolg erzielt wird, stellen die Schlangen sich tot, drehen sich auf den Rücken, öffnen das Maul und lassen die Zunge heraushängen. Ihre Nahrung besteht aus Nagern, Vögeln, Echsen und Fröschen.

Gefahr: keine, da die Schlange ungiftig ist
Lycodon laoensis (Laotische Wolfszahnnatter)
Foto: J. Bulian

Verbreitung Lycodon laoensis (Laotische Wolfszahnnatter)Lycodon laoensis (Laotische Wolfszahnnatter)
Thai:
(ngu plong chanuan lao, ngu kan plong)

Größe: bis 50 cm, sehr dünn

Vorkommen: In ganz Thailand, meist im Hügel- und Bergland, auch in der Nähe von Ansiedlungen.

Verhalten: Abend- und nachtaktive Tiere, die sich meistens am Boden aufhalten. Nicht sehr aggressiv, beißt dennoch bei Belästigung zu.

Gefahr: Ungiftige wenig aggressive Schlange.

Verwechslungsgefahr:
Bungarus fasciatus (Krait) sehr giftig, lebensgefährlich
Boiga dendrophila (Mangroven Nachtbaumnatter)
Dryocalamus (Gebänderte Zügelnatter)
Ptyas korros (Indo-Chinesische Rattenschlange)
Foto: J. Bulian

Verbreitung Ptyas korros (Indo-Chinesische Rattenschlange)Ptyas korros (Indo-Chinesische Rattenschlange)
Thai:
(ngu sing ban)

Länge: etwas über 100 cm

Vorkommen: In ganz Thailand, aber überwiegend im Flachland lebend.

Verhalten: Tagaktive sehr schnelle Schlange, die vor dem Menschen meistens bereits in großer Entfernung flüchtet. In die Enge getrieben, beißt sie jedoch sofort zu und kann hierbei den Angreifer regelrecht anspringen. Großer Vertilger von Ratten und Mäusen.

Gefahr: keine
Xenochrophis piscator (Gewöhnliche Fischnatter)
Foto: Wolfgang Grossmann

Verbreitung Xenochrophis piscator (Gewöhnliche Fischnatter)Xenochrophis piscator (Gewöhnliche Fischnatter)
Thai:
(ngu lai so yai, ngu daeng hae)

Länge: bis 120 cm

Vorkommen: In ganz Thailand bis zu Höhen von 1600 Metern; jedoch häufiger im Flachland bis 300 Meter anzutreffen. Die Schlange hat ein riesiges Verbreitungsgebiet, das von Pakistan über Indien, Bangladesh, Myanmar, Thailand , Kambodscha, Laos, Malaysia, Süd-China bis in das westliche Indonesien reicht.

Lebensraum und Verhalten:
Die Fischernatter wurde 1799 unter der Bezeichnung Hydrus piscator anhand eines Exemplars aus Indien beschrieben.

Man findet die Fischernatter überwiegend in der Nähe von Gewässern. In Reisfeldern ist sie die häufigste Schlange. Sie ist überwiegend während des Tages aktiv und legt bei ihrer Suche nach Futter auch größere Strecken zurück. Die Nahrung von Xenochrophis piscator besteht überwiegend aus Fröschen und Fischen. Sie erbeutet jedoch hin und wieder auch Nager und Vögel. Nach starken Regenfällen findet man sie vielfach auf Straßen, wo sie sich aufwärmt und auch überfahrene Frösche verzehrt. Dabei wird sie selbst oft ein Opfer des Straßenverkehrs. Bei Erregung flachen die Schlangen die Nackenregion ab und richten den Vorderkörper auf. Aufgrund dieses Abwehrverhaltens werden sie manchmal mit einer Kobra verwechselt. Auf glattem Untergrund (z.B. Straßen) bewegt sie sich bei der Flucht in seitlichen Windungen und Sprüngen vorwärts.

In Thailand paart sich Xenochrophis piscator in der Zeit von Ende September bis Anfang November. Die Eiablage erfolgt dann im Januar/Februar in feuchtem Laub oder unter verrottendem Holz an Stellen an den das Gelege nicht austrocknet oder überhitzt. Als Gelegegröße werden in der Literatur bis zu 100 Eier angegeben. Die durchschnittliche Gelegegröße liegt jedoch bei 18 bis 50 Eiern. Die Jungtiere schlüpfen nach einer Inkubationszeit von 70 bis 89 Tagen (abhängig von der Umgebungstemperatur) im Regelfall zu Beginn der Regenzeit. Die frisch geschlüpften Xenochrophis weisen eine durchschnittliche Länge von 18 cm auf.

Gefahr: Die Schlange ist für den Menschen ungefährlich. Bei Bedrohung und auch wenn man sie nur in die Hand nimmt, beißen sie jedoch sehr schnell zu. Whitaker & Captain erwähnen in ihrem Buch über die Schlangen Indiens, sie seien in Teichen geschwommen, die von der Fischernatter bewohnt waren, ohne jemals gebissen worden zu sein.
Naja kaouthia (Monokelkobra)
Foto: J. Bulian -Jungtier-

Verbreitung Naja kaouthia (Monokelkobra)Naja kaouthia (Monokelkobra)
Thai:
(ngu hau mo, ngu hau hom)

Länge: bis 150 cm

Vorkommen: Die Monokelkobra ist in ganz Thailand relativ häufig anzutreffen. Naja kauthia, die auch in Indien, Nepal, Südchina und Indochina vorkommt, wird in der Umgebung von Kalkutta „Keautiah“ genannt. Dies führte zu der wissenschaftlichen Bezeichnung „kauthia“.

Lebensraum/Verhalten: Naja kaouthia ist eine Bodenbewohnerin des Flachlandes, die jedoch auch sehr gut klettern und schwimmen kann. Sie ist in Wald und Buschgebieten genauso zu Hause, wie in Plantagen, Reisfeldern, Weiden, Dörfern und Städten. Die Monokelkobra ist nacht- und tagaktiv. Allerdings überwiegen die nächtlichen Aktivitäten. Die Schlangen ernähren sich von Nagern, Fröschen, Kröten, Enten- und Hühnerküken. Bei Bedrohung richten sie sich auf, spreizen das Nackenschild und fauchen. Verhält man sich dann ruhig, ergreifen sie gewöhnlich die Flucht.

Die Paarungszeit der Monokelkobra liegt in Thailand in den Monaten Dezember und Januar. Die Weibchen legen etwa 2 Monate nach der Paarung zwischen 10 und 30 Eier ab. Die Eiablage erfolgt in leicht feuchtem Erdreich, unter Laubhaufen, Steinen, Holzmulm hohler Bäume, Rattenlöchern und Hohlräumen unter Häusern. Die Entwicklungszeit der Eier beträgt je nach Temperatur zwischen 50 und 60 Tagen. Die Jungtiere sind zwischen 25 und 30 Zentimeter lang und von der Färbung und Zeichnung mit den erwachsenen Tieren identisch. Nach eigenen Beobachtungen in Südthailand bleiben die Weibchen zumindest einige Tage auf dem Gelege und halten sich auch danach in der Nähe des Geleges auf.

Anmerkung: Die Körperfärbung der Tiere kann von hellbeige bis dunkelbraun und grau variieren.

Gefahr:
Starkes Gift, lebensgefährlich!

Calloselasma rhodostoma (Malaysische-Mokassin-Grubenotter)
Foto: J. Bulian

Verbreitung Calloselasma rhodostoma (Malaysische-Mokassin-Grubenotter)Calloselasma rhodostoma (Malaysische-Mokassin-Grubenotter)
Thai:
(ngu gap pha)

Größe: bis 100 cm

Vorkommen: In ganz Thailand beheimatet. Oft unter trockenem Laub, Steinen oder altem Holz vorzufinden.

Verhalten: Überwiegend nachtaktiv, bei leichtem Regen aber auch tagsüber aktiv. Sehr bissige, aggressive Schlange, stößt sehr schnell vor.

Gefahr: Starkes Gift, lebensgefährlich!

[Trimeresurus] Cryptelytrops albolabris
Foto: J. Bulian

Verbreitung [Trimeresurus] Cryptelytrops albolabris (Weißlippen Bambusotter)[Trimeresurus] Cryptelytrops albolabris (Weißlippen Bambusotter)
Thai:
(ngu khiau hang mei tong loeng)

Länge: 75 cm Männchen, 104 cm Weibchen

Verbreitung: ganz Thailand

Lebensraum/Verhalten: Die Weißlippen-Bambusotter ist recht anpassungsfähig und bewohnt sowohl baumbestandene als auch offene Gebiete. Häufig ist sie auch in der Nähe menschlicher Ansiedlungen zu finden. Sie bevorzugt die Nähe von Gewässern. Die Schlangen sind nachtaktiv und dann auf der Suche nach Futter auch am Boden unterwegs. Die Bambusotter beißt relativ schnell zu und Bissunfälle sind häufig.

Anmerkung: Für den Laien sind die grünen Bambusottern so gut wie nicht zu unterscheiden. Folgende in Thailand vorkommenden Bambusottern haben eine grüne Färbung:

● Cryptelytrops (Trimeresurus) albolabris (Weißlippen Bambusotter)
● Viridovipera (Trimeresurus) gumprechti (Gumprecht's Bambusotter)
● Parias (Trimeresurus) hageni Hagen's Bambusotter
● Cryptelytrops (Trimeresurus) macrops (Großaugen Bambusotter)
● Popeia (Trimeresurus) popeiorum popeiorum (Popes Bambusotter)
● Popeia (Trimeresurus) fucatus *in der Arbeit von MALHOTRA & THORPE (2004) noch nicht mit aufgeführt. MALHOTRA & THORPE folgend, hier bereits unter dem Namen Popeia berücksicht
● Parias (Trimeresurus) sumatranus (Sumatra Bambusotter)
● Viridovipera (Trimeresurus) vogeli (Vogels Bambusotter)

Für alle grünen Bambusottern wird in Thailand ein für alle wirkendes Serum hergestellt.

Gefahr:
Bissunfälle sind schmerzhaft, enden in der Regel aber nicht tödlich. Es kommt jedoch je nach Schwere des Bisses zu Nekrosen.

Siehe auch die Rubriken:
Giftige Tiere in Thailand
Giftige Spinnen
Skorpione
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