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Internet in Thailand
Da Sie in diesem Augenblick gerade diesen Text lesen, kann ich davon ausgehen, dass Sie schon mit dem Internet vertraut sind. Ich erspare mir daher eine Auflistung der mannigfaltigen Möglichkeiten, die dieses Netz mit sich bringt. War es zu Beginn des Internetzeitalters noch üblich, übers Telefonnetz via Modem durch Anwahl eines Providers ins Netz zu gelangen, sind inzwischen die vielen verschiedenen technischen Varianten inzwischen kaum noch zu überschauen. Daher hier eine Auflistung der verschiedenen Zugangstechniken.

NECTEC Internetstruktur Thailand

Internet via Kabel

ISDN
ISDN ist eine inzwischen veraltete Technik, mit einer Datenrate von nur 64 kbit/s und wurde daher abgeschaltet

ADSL, ADSL2+
Für diese Technik können die gleichen Kabel verlegt werden, wie sie auch für Telefonanschlüsse verwendet werden. Telefonfestanschlüsse werden, anders als früher, dafür allerdings nicht mehr verwendet. Die maximale Datenrate liegt bei 24 Mbit/s. Dort, wo bereits ein Glasfasernetz ausgebaut wurde, wird man auf dieses zurückgreifen.

VDSL
VDSL ist eine DSL-Technik, die wesentlich höhere Datenübertragungsraten, als ADSL, über gebräuchliche Telefonleitungen ermöglicht. Voraussetzung sind allerdings kurze Leitungslängen. Da die Internet-Provider in Thailand inzwischen ohnehin dazu übergegangen sind, direkt vor den Siedlungen ihre Schaltkästen zu installieren, war eine Umstellung auf VDSL sehr einfach. Bei kurzen Kabellängen sind Datenraten von bis zu 50 Mbit/s möglich. Dort wo bereits ein Glasfasernetz ausgebaut wurde, wird man auf dieses zurückgreifen.

DOCSIS - TV Kabelnetz
Ich gehe davon aus, dass viele Kunden, die diese Technik nutzen, glauben, sie hätten einen ADSL-Anschluss. Für DOCSIS wird allerdings eine völlig andere Technik verwendet. Als Zuleitung wird kein Telefonkabel, sondern ein Koaxkabel verwendet. Da dies der vorhandenen Infrastruktur von TV-Kabelnetzen entspricht, war es naheliegend, dass die meisten TV-Kabelanbieter ihr Angebot entsprechend ergänzten. Inzwischen bieten die meisten TV-Kabelprovider daher ein Paket aus TV und Internet an. Unter optimalen Bedingungen sind theoretisch Datenraten von bis zu 10 GBit/s denkbar.

Fiber
Unter dem Begriff Fiber vermarkten die thailändischen Internet-Provider die aktuell schnellste Internettechnik. Dabei werden Glasfaserkabel verwendet, die tatsächlich bis zum Kunden geführt werden. Die gängigen Tarife für Privatnutzer bieten Datenraten von bis zu 1 Gbit/s.


Fazit
In der Praxis werden Sie nur einen Anschluss von einem Internetanbieter erhalten können, der die erforderliche Technik in Ihrer Umgebung auch tatsächlich installiert hat. Ein Blick auf die Reklame am Schaltkasten oder eine Rückfrage beim Nachbarn wird bei der Suche sicherlich weiterhelfen. Die Erfahrungen der Nachbarn mit ihrem Internet-Provider sind bei der Wahl des Anbieters sicherlich sehr hilfreich.

Im ländlichen Bereich, fernab des städtischen Lebens, kann es allerdings tatsächlich vorkommen, dass noch keine Internet-Infrastruktur installiert wurde. Die Anbieter werden dies nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten entscheiden. In diesem Fall bleibt nur die Möglichkeit, die Internetanbindung via Mobilfunk zu realisieren.

Je nach Technik sind auch auf diesem Weg sehr gute Datenraten zu erzielen. Obwohl die Anbieter mit Flatrates (unbegrenzte Datenmenge) werben, sind diese Werbeversprechen in der Regel Makulatur. Im Kleingedruckten ist meistens irgendwo eine Grenze vermerkt, bei der die Datenrate extrem heruntergeschraubt wird. Mit dem Streamen von Filmen wird die tatsächlich mögliche Datenmenge schnell erschöpft sein. Für das Schauen des heimischen TV-Programms sind die mobilen Varianten in der Regel daher unbrauchbar. Bei Videonutzung sollte daher immer auf eine echte Flatrate geachtet werden.

Für unterwegs, oder auch als Alternative, wenn Fiber, ADSL, VDSL, oder DOCSIS nicht verfügbar sind, ist die Nutzung des Mobilfunknetzes ideal.

Für PCs oder Notebooks, die nicht für den Mobilfunkempfang ausgestattet sind, stehen sogenannten Surfsticks bereit, die die Verbindung zum Mobilfunknetz und somit zum
Surfstick Internet herstellen. Sie werden einfach in die USB-Buchse des Computers gesteckt. Alternativ ist auch ein modernes Smartphone dafür geeignet. Dazu muss im Smartphone einfach nur das sogenannte „Tethering“ aktiviert werden. Dadurch wird das Telefon zum mobilen WLAN-Hotspot. Notebooks oder Tablets finden es dann als WLAN-Quelle und sind somit sogar drahtlos mit dem Internet verbunden.

Die Nutzung von Mobilfunktechniken hat gegenüber ADSL oder DOCSIS leider den entscheidenden Nachteil, das es im Mobilfunkbereich meistens keine echte Flatrate gibt. Im Kleingedruckten ist meistens irgendwo eine Grenze vermerkt, bei der die Datenrate extrem heruntergeschraubt wird. Sobald eine vorgegebene Datenmenge überschritten wird, wird die Datenrate automatisch stark gedrosselt. Solange man auf Videoinhalte verzichtet, kann man allerdings auch mit Mobilfunktechniken zur Internetnutzung auskommen.

Im Laufe der Jahre wurden immer neue schnellere Verbindungstechniken entwickelt, auf die ich hier kurz eingehen möchte:
Internet via Mobilfunk

GPRS
Die unter idealen Bedingungen erreichbare Datenrate liegt bis zu 153 kbit/s. In Deutschland durchgeführte Versuche haben in der Praxis einen Wert von 60-70 kbit/s ergeben. Dieser Wert ist heutzutage als unzumutbar zu bezeichnen.

EDGE
Eine verbesserte GPRS Variante mit einer theoretischen Datenübertragungsrate von 384 kbit/s. In der Praxis werden Werte von 150-200 kbit/s erreicht.

3G
3G erreicht eine Datenübertragungsrate von bis zu 7,2 Mbit/s.

4G (LTE)
4G ist eine Weiterentwicklung von 3G und erreicht unter idealen Bedingungen eine Datenübertragungsrate von bis zu 100 Mbit/s.

5G
5G baut auf dem bestehenden 4G Standard auf und erreicht unter idealen Bedingungen eine Latenzzeit von unter einer Millisekunde und eine Datenübertragungsrate von bis zu 10 Gbit/s. 5G nutzt Frequenzen oberhalb von 6 GHz. Dies führt allerdings zu geringen Reichweiten der 5G-Basisstationen. Für eine gute Netzabdeckung sind also viel mehr Stationen notwendig als bisher. Daher ist mindestens zu Beginn des Ausbaus mit Versorgungslücken zu rechnen.

Einschätzung der Empfangsbedingungen
Auf der Website
nPerf SAS können die Empfangsbedingungen der einzelnen Mobilfunkbetreiber, bezogen auf einen bestimmten Standort, verglichen werden.

Internet via WLAN-Hotspot

Moderne Notebooks, Tablets und Smartphones haben bereits Komponenten integriert, um Internet über WLAN nutzen zu können. Es lassen sich allerdings auch Desktop-PCs mit einer WLAN-Karte oder einem WLAN-Stick problemlos nachträglich nachrüsten. Im Umkreis von einigen hundert Metern um die WLAN-Hotspots ist so drahtlos der Kontakt zum Internet möglich. Die meisten Hotels und auch einige internationale Schnellrestaurants bieten kostenlose Hotspots an.

Bei den kostenpflichtigen Angeboten der Internetprovider ist immer zu bedenken, dass diese Technik niemals annähernd flächendeckend sein kann. Ein Mobilfunktarif ist wesentlich flexibler.


Internet via Satellit

Thaicom 4 (IPSTAR)
Es handelt sich um einen HTS-Satelliten, der den Geschäfts-, Regierungs- und Telekommunikationssektor bedient. Dieser Dienst dürfte, meiner Auffassung nach, nur noch für sehr spezielle Anwendungsfälle, wie z. B. maritime Kommunikation sinnvoll sein. Für den Privatnutzer spielt er keine Rolle mehr.
Thaicom 4


Internet Speed Test
Eine hohe Datenrate innerhalb von Thailand ist alleine noch nicht aussagekräftig. Sie wäre nutzlos, wenn die Datenrate genau in der Region einbricht, in dem man überwiegend surft. Daher sollte man als Ziel einen entsprechenden Server auswählen.
nPerf SAS
Ookla

Internet Provider
3BB
AIS Fibre
CSL (früher CS LOXINFO)
KIRZ
TOT
True

Siehe auch die Rubriken:
Radio und TV via SAT
PC-Tipps speziell für Thailand
Smartphone-Tipps speziell für Thailand
Faxe und Briefe via Internet versenden/empfangen
Radio und TV via Internet
Telefon

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